ADHS und Spielprobleme: eine unsichtbare Erkrankung

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Etwa bei jedem fünften deutschen Kind wird ADHS diagnostiziert, weitere 4,9% der Bevölkerung gelten als Verdachtsfälle. Das ist eine ziemlich hohe Zahl, die sich meist auch im Erwachsenenalter nicht verringert, da die Krankheit im Normalfall bestehen bleibt.
Etwas weniger als ein Prozent der deutschen Bevölkerung gilt als Spielsüchtig. Das mag zwar wenig klingen, ist jedoch immer noch zu viel.
Beides sind psychische Erkrankungen, die von außen nicht sichtbar sind, die betroffenen Personen unter anderem jedoch mit einem starken inneren Druck und Unruhegefühl belasten. Zudem beeinflussen sie, je nach Ausprägung, den Alltag der Betroffenen erheblich. Was aber, wenn die beiden kumulieren?
Laut forschung-und-wissen.de kommt dies gar nicht so selten vor. Forscher aus den USA, Spanien und Australien untersuchten, ob und wie ein solcher Zusammenhang besteht. Die Ergebnisse aus diesen Forschungen wurden schließlich im „Journal of Disorders“ veröffentlicht und überraschen nicht. Bei ganzen zwanzig Prozent der Menschen mit Glücksspielproblemen wurden auch Anzeichen von ADHS bemerkt. Umgekehrt haben auch viele der Personen mit diagnostiziertem ADHS Probleme mit ihrem Spielverhalten. Um die Zusammenhänge besser verstehen zu können, macht es Sinn, sich die beiden Erkrankungen etwas genauer anzusehen.

ADHS

ADHS ist eine Erkrankung, die meist schon im Kindesalter diagnostiziert wird. Dabei sind die Kinder auffällig, da sie sich schwer konzentrieren können, sehr lebhaft sind, viel Bewegung brauchen und Probleme bei der Impulskontrolle aufweisen. Bei manchen Kindern wächst sich die Krankheit aus, bei den meisten jedoch, bleibt sie auch im Erwachsenenalter bestehen. Dabei gilt es zu sagen, dass sie im Erwachsenenalter nur diagnostiziert werden kann, wenn sie entweder bereits im Kindesalter diagnostiziert wurde oder zumindest genügend über das Verhalten im Kindesalter bekannt ist, damit dies quasi im Nachhinein passieren kann.
Auffälliges Verhalten was Suchtproblematiken angeht, ergibt sich im Erwachsenenalter vorwiegend durch die Impulskontrollstörung. Jedoch auch die oft fehlende Fähigkeit, Dinge zu organisieren, beziehungsweise Strukturen einzuhalten, trägt dazu bei. Für einen Erwachsenen mit ADHS, ist es sehr schwierig, seine innere Unruhe, und seine Impulse zu kontrollieren. Dies erfordert sehr viel Durchhaltevermögen und Struktur, was diesen Menschen wiederum nicht leicht fällt.

Spielsucht

Die Spielsucht ist eine klassische Suchterkrankung, vergleichbar mit einer Alkohol-, oder Drogensucht. Dem Süchtigen ist es nicht möglich, aus eigener Kraft mit dem entsprechenden Verhalten aufzuhören. Selbstverständlich fehlt auch in diesem Fall die Kontrolle der Impulse und die erforderliche Strukturiertheit. Neben diesen Ursachen gibt es jedoch für die Spielsucht weitere Auslöser, wie etwa die Konditionierung des Belohnungssystems, ein geringes Selbstwertgefühl, oder Probleme in der Familie oder im näheren Umfeld.
Als Spielsüchtig gilt jemand, der es trotz negativer Folgen, also enormer finanzieller Verluste, dem Verlust des sozialen Umfeldes (durch zu viel beim Spielen verbrachte Zeit), des Jobs, oder anderer Interessen, nicht schafft, mit dem Spielen aufzuhören. Auch körperliche Entzugssymptome, wie Schwitzen, Zittern oder allgemein Nervosität, können durchaus auftreten.

Die Zusammenhänge von ADHS und Spielsucht

Wenn man sich die beiden Erkrankungen also genauer anschaut, lassen sich durchaus ein paar übereinstimmende Symptome erkennen, die einen Zusammenhang erklären können. Mit einer durch ADHS verursachten Impulskontrollstörung, ist man natürlich anfälliger für Süchte, besonders die des Glücksspiels. Mit guter und sauberer Aufklärung, können also Menschen mit einer ADHS Diagnose schon vorab gewarnt werden, dass für sie ein erhöhtes Risiko besteht, dem Glücksspiel zu verfallen. Umgekehrt, kann manch einem Glücksspiel-Süchtigen, mit einer ADHS Diagnose und entsprechender Behandlung, der Ausstieg eventuell erleichtert werden.

Neue Regeln zur Prävention 2021

Für eben diese Aufklärung und die gezielte Arbeit in der Suchtprävention, haben sich deutsche online Casinos seit Juli 2021 verpflichtet. Selbstverständlich haben seriöse online Casinos bereits vor dem gültig werden des neuen Glücksspielstaatsvertrages, dafür gesorgt, dass ihre Spieler Links und Gruppen zur Verfügung gestellt bekommen, die im Falle eines Problems mit dem Glücksspiel helfen. Auch die Mitarbeiter wurden dahingehend geschult, und Spieler hatten die Möglichkeit, ihren Account für gewisse Zeit oder für immer zu sperren, und die Einzahlungslimits selbst zu setzen.
Der neue Vertrag bringt aber nicht nur eine Verpflichtung für alle deutschen online Casinos, dies weiterhin zu bewerkstelligen, sondern auch eine Landesweite Sperrdatei. Diese sorgt dafür, dass ein Spieler, der sich nicht an die Regeln hält, oder eben Probleme mit dem Glücksspiel hat, in allen deutschen online Casinos gesperrt werden kann. Bis dato konnte man sich nämlich einfach in einem anderen Casino wieder anmelden. Mit dieser neuen Regelung ist viel zum Schutz von Menschen mit Spielsucht passiert, und es kann ihnen durch die vermehrte Überwachung besser geholfen werden.

Erhöhter Schutz für Betroffene

Durch den von Forschern entdeckten Zusammenhang, fällt es nun leichter, präventiv gegen Spielsucht vorzugehen, und die Menschen, die betroffen sein könnten, entsprechend vorzuwarnen. Auch wenn also das neue Glückspielgesetz nicht bei allen sehr beliebt ist, so hilft es zumindest, die Anzahl an Spielsüchtigen, die in deutschen online Casinos spielen zu reduzieren. Auch wenn gesunde Menschen sich nur schwer vorstellen können, wie sich eine dieser Erkrankungen anfühlt, und man sie den Betroffenen nicht ansieht, haben sie doch massiven Einfluss auf das Leben der Erkrankten, und sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.